Team Tarkan: Tarkan, Del Piero, BigMike, Himbi-Nils.
Team Karl: Fantastik Karl, Matthias The Urlauber, Frankyboy, El Toro, Doppelhüfte.
BigMike, bekennender Soljanka-Liebhaber, verzauberte die Freitagskicker mit einem Eintopf aus den heimatlichen Gefilden, den er liebevoll „das Biest“ nannte, angelehnt an die „28.423kcal pro 100ml“, ohne die Saure Sahne hinzuzurechnen. Um den riesigen Kochtopf in die Kabine zu schaffen, musste BigMike einen Kranwagen beschaffen. Die riesige Schüssel, prall gefüllt mit in Öl und Fett schwimmenden Soljanka-Ingredienzien, nahm die halbe Spielerkabine ein. Passend zum Kochtopf wurde das Süppchen in überdimensionalen Suppentellern serviert, die an Babybadewannen Lättsam von Ikea erinnerten. Garniert wurde jede Portion mit einer hauchdünn geschnittenen Zitronenscheibe, einem Schlag Saure Sahne und frisch gerupfter Petersilie, um der üppigen Mahlzeit einen Hauch von Leichtigkeit zu verleihen. Als Beilage gab es frische Körnerbrötchen von Karl. Gegessen wurde in Anlehnung an den Film „Das große Fressen“ von 1973, mit dem Unterschied, dass das übermäßige Essen nicht in den kollektiven Selbstmord, sondern nur einen Nahtod ähnlichen Soljanka-Rausch führen sollte.
Kurz und knapp – die schonungslose Einzelkritik:
Tarkan gab ein dominantes Debüt im Tor und machte sich schlagartig zum Konkurrenten der Torleute.
BigMike verlor seine wiedergewonnene Leichtigkeit auf dem Fußballplatz nach Spielende, als er sich rücklings an den Suppentisch lehnte und sich die Soljanka über einen Schlauch direkt in den Hals intubieren ließ. Die Bier hingegen ließ er sich über einen selbstangelegten Katheter intravenös einlaufen.
Himbi-Nils raste mal wieder über die volle Spielzeit über den Platz und schoss sich seine Füße wund. Nach Spielende setzte sich Himbi-Nils halb ausgehungert direkt in seine Suppenterrine und ließ sich Soljanka bis zum Hals stehend einschenken.
Karl – El Fantastico war so sehr in Bewunderung der neuen Tornetze, dass er seinen Job zu vergessen schien. Erst zur zweiten Halbzeit konnte Karl mit gefestigter Abwehr seinen Fokus auf das Spiel legen. Wahrscheinlich war Karl gedanklich schon bei der Soljanka; nach Spielende aß sich Karl in einen Suppenkoma ähnlichen Zustand, verzerrte zeitgleich 5 Körnerbrötchen und löffelte ungefähr 20 übriggebliebenen Becher mit saurer Sahne aus.
Matthias The Urlauber brachte nigelnagelneue Torwartnetze mit und schoss im Spiel bewusst alle Bälle neben das Tor, um die Netzte zu schonen. Schweren Herzens nahm Matthias nach Spielende nicht an der Soljanka-Völlerei teil, da er auf dem Rotweinfest in Ingelheim erwartet wurde.
Frankyboy hatte so richtig Spaß im Käfig und strahlte vor Spielfreude. Einzig das Zusammenspiel mit Doppelhüfte sollte nicht so richtig gelingen; entweder war Doppelhüfte zu schnell oder zu langsam unterwegs.
El Toro´s Anwesenheit veranlasste alle Mitspieler an die Schienbeinschoner zu denken; sogar unter der Dusche trugen einige Spieler noch vorsorglich die Schutzvorrichtung.
Doppelhüfte spielte ohne Kappe und vergab deshalb einige hochkarätige Kopfballchancen. Auf dem Spielfeld bewegte er sich so agil, dass er die meisten Pässe seiner Mitspieler verpasste. Erst in der Nähe seines geliebten Pfostens entwickelte er sich zum Goalgetter mit Abstauber-Qualitäten.
Leider fehlten an diesem geschichtsträchtigen Freitag am Tage der Deutschen Einheit einige Freizeitkicker:
Peter Uns Overath ließ aus Ibiza grüßen.
Figo sonnte seinen Eisenfüße im sommerlichen Cadiz.
Boris The Tank verfolgte in Kroatien das Spiel am Live-Ticker.
Schorscholino kurierte seinen geschwollenen Fuß aus.
Guiseppe hatte Notruf-Bereitschaft.
Ilija war im Trainingslager in Südeuropa.
Berti konnte nicht kommen, weil er bereits am Vortag Fußball spielen musste.
Rafael musste sich von Madrid erholen; wer auch immer die Dame ist.
Bernd kurierte seine Erkältung aus.
Bei den verbliebenen Kickern war der Aufenthaltsort unbekannt.
