Boris spielt bereits sein halbes Leben bei den Freitagskickern, trägt das Herz an der richtigen Stelle und ist ein ruhiger, loyaler Vertreter. Betritt er aber einen Fußballplatz, dann erfolgt eine innere Metamorphose und mit der Beschaulichkeit ist es vorerst vorbei. Er entfaltet dann urplötzlich eine unnachahmliche Dynamik.

Wenn „the Tank“ sich den Ball erkämpft, in seinen Besitz nimmt, ihn zu seinem Eigentum macht und anschließend zum perfekten Dribbling ansetzt, dann verdammt er seine Mitspieler zu staunenden Statisten und die Zeit steht für einen etwas längeren Augenblick still: Er vollführt dann eine Choreographie mit der ungebändigten Kraft des dinarischen Gebirges, wilder südosteuropäischer Leidenschaft, gepaart mit filigraner Technik und der unbelasteten Spielfreude eines Lausebubs; er schlägt Haken um Haken um Haken, tanzt jeden Gegner aus, tankt sich durch jede Abwehrreihe durch, tunnelt seine Gegner mit Vorliebe mehrmals hintereinander, gerät zunehmend in einen rauschähnlichen Zustand mit leichten Tunnelblick, schafft es nicht mehr selbständig seinen Vorwärtsdrang zu kontrollieren, kehrt trotz der massiven Einschränkung seiner Wahrnehmung durch die Einengung seines Sichtfelds zu seinen Gegnern zurück, um sie nochmals auszuspielen, täuscht mehrmals währenddessen das Passspiel an, vergisst dabei Zeit und Raum und Mitspieler bis er zum finalen Schuss kommt. Erst wenn das dumpf-trockene Geräusch eines getroffenen Lederballs ertönt und das Objekt der Begierde im Netz wackelt, kommt Boris langsam wieder zu sich und wundert sich, dass alle Mitspieler vor Staunen in schockähnlicher Starre verfallen sind.

Seine Liebe für den Augenblick und für die Details im Fußball offenbarte er im besonderen Maße, als er sich in den Gefilden der CSS in einem schwachen Augenblick als Hobby-Photograph outete und sämtliche Spielszenen mit Dribblings in Slow-Motion aufzeichnete.

Dresscode: Immer in Vollausstattung, außer Schienbeinschoner.

Start: 2 Jahre nach Freddy.